Wie Künstler erfolgreich ihre Kunst verkaufen

Bekanntheit / Reputation, Online / Internet, PR / Pressearbeit, Werbung

Medien, Kunst & Dinge, die wirklich nützlich sind

Als Künstler durch die Weltpresse geistern – welcher Künstler träumt – offen oder heimlich – nicht davon?

In letzter Zeit machen wieder viele Künstler die Medien auf sich aufmerksam. Gerade heute habe ich einen Bericht über den japanischen Künstler Mao Sugiyama gelesen, der für 200 EUR pro Portion seinen eigenen Penis serviert. Ja, Sie lesen richtig, das scheint kein Scherz zu sein:

http://www.n-tv.de/panorama/Kuenstler-serviert-seinen-Penis-article6586446.html

Solche ungewöhnlichen und provokanten Kunstauktionen haben immer noch die größten Chancen auf ein großes Medienecho. Mao Sugiyama mag mit seinem Projekt ein durchaus berichtigtes Anliegen verfolgen. Doch das Kunstprojekt „Days with my Father“ des in den USA lebenden Künstlers Phillip Toledano, auf das ich neulich gestoßen bin, hat meine Aufmerksamkeit wesentlich mehr geweckt. Phillip Toledano hat die letzten zwei Jahre seines demenzkranken Vaters mit der Kamera begleitet.

Über den künstlerischen Aspekt seines Projekts sagt er in einem Interview folgendes:

Frage: War es für Sie von Anfang an eine künstlerische Arbeit?

Toledano: Ich wollte vor allem die Zeit mit meinem Vater dokumentieren. Dann habe ich alles ins Internet gestellt, weil ich irgendwie Abstand brauchte. Und plötzlich wurde die Seite mehr als zwei Millionen Mal aufgerufen und ich bekam Zehntausende Mails. Viele Teenager haben mir über die Liebe zu ihrem Vater geschrieben. Manche Menschen erzählten, sie hätten durch die Bilder zum ersten mal nach 15 Jahren wieder mit ihren Eltern gesprochen. Als Künstler macht man, pauschal gesagt, nicht oft Dinge, die wirklich nützlich sind. Doch etwas über die Welt auszusagen, Menschen anzurühren, ist für mich der Sinn von Kunst. „Days with my Father“ ist das Beste, was ich je tun werde.

Kunst, die Sinn macht, Kunst, die nützlich ist. Dieser Weg mag sogar schwieriger sein, als mit einer weiteren nackten oder wie auch immer gearteten extremen Provokation auf sich aufmerksam zu machen. Aber wie Sie sehen, wird auch über diese Kunst in den Medien berichtet.

Und am Ende bleibt bei dieser Kunst vielleicht etwas mehr hängen, als Überraschung und Voyeurismus?

Für mich ist Kunst immer dann am interessantesten, wenn Sie in etwas in mir berührt, mich zum Nachdenken bringt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es provokant, lustig, traurig, irritierend oder inspirierend ist.

Hier können Sie das komplette Interview auf Spiegel.de lesen:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fotograf-phillip-toledano-ueber-days-with-my-father-a-838659.html

Hier ist die Fotostrecke mit 13 Fotos aus „Days with my Father“:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotoprojekt-days-with-my-father-von-phil-toledano-fotostrecke-83628.html

Hier geht es zur Website von Phillip Toledano:
http://www.mrtoledano.com/days-with-my-father

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  1. David Gstrein

    Kunst die Menschen nahekommt ist für mich etwas ganz schönes und ist wirsamer als so manches Heilmittel.

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