Wie Künstler erfolgreich ihre Kunst verkaufen

Bekanntheit / Reputation, PR / Pressearbeit, Werbung

Social Media für Künstler: Kostenlose PR über Facebook

Soziale Netzwerke eignen sich nicht nur zum virtuellen Plausch mit „Freunden“, sondern können prima PR-Werkzeuge sein. Auch Künstler könnten von der „WWW-Werbetrommel“ profitieren, sollten aber umsichtig mit ihren Veröffentlichungen umgehen.

Sie heißen Facebook, Mister Wong, Webnews, Yigg, Twitter etc. Es gibt immer mehr der sogenannten „Social Medias“. Facebook & Co. finden inzwischen sogar Akzeptanz in der Geschäftswelt –  von der Politik bis zur Kultur, von der Wissenschaft bis zu den Medien wird gepostet und getwittert. Sie alle haben erkannt: Über Facebook wird man leicht schneller gefunden und besser wahrgenommen, als über die technisch aufwendigste Homepage. Doch bei aller Euphorie ist Vorsicht geboten, denn was einmal im Umlauf ist, ist nicht mehr zu stoppen. Und wohin die Daten fließen, bleibt ungewiss.

Was aber fasziniert an diesen „Social Medias“?

Bleiben wir beim Beispiel Facebook: Nirgends woanders wird so schnell und einfach kommuniziert, kontaktiert und verabredet. Diese Medien haben einen entscheidenden Vorteil: Sie informieren – im Gegensatz zum zweigleisigen Mailverkehr – im Kreis vieler sogenannter „Freunde“. Das heißt, jede Aktion wird von mehreren Menschen gleichzeitig gesehen, damit ist Facebook ein effizientes Multiplikations-Instrument, das rasend schnell Informationen um den Erdball treiben kann. Jede neue Aktion wird von den Freunden gesehen, klicken die ihrerseits auf den „gefällt mir“-Button, erhalten auch die Freunde der Freunde einen Hinweis auf den neuen Beitrag (siehe Abb1 unter dem Foto). So entsteht ein Informationsfluss im Schneeballsystem. In einem Spiegel-Interview verrät der amerikanische Künstler Aaron Hobson, wie er in kürzester Zeit internationale Aufmerksamkeit für seine Fotokunst bekam, einzig über die Verbreitung eines solchen Sozialen Netzwerks  (Interview: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,799124,00.html).

Wer Facebook also richtig nutzt, kann eine sehr effektive PR-Maschinerie in Gang setzen und eine kostenlose Werbetrommel rühren.

Facebooknutzer sind gleichermaßen Voyeure und Darsteller

Als Kultur-Journalistin und Redakteurin bei einem Kulturmagazin nutze ich Facebook für meine Recherchen. Als jemand der beruflich ständig neugierig ist und nach Geschichten sucht, werde ich bei Facebook häufig fündig. Zu meinem Freundeskreis gehören inzwischen viele Künstler und Veranstalter, die im Facebook auf ihre Neuigkeiten hinweisen. Damit bleibe ich auf dem aktuellem Stand. Ich beobachte quasi die Kultur-Szene und nehme Kontakt auf, wenn ich eine Story wittere. Das kann eine Konzertankündigung eines Veranstalters sein, ein neues Bandvideo einer Musikgruppe oder die Bildergalerie eines Malers oder Bildhauers. Als Künstlerin veröffentliche ich auf Facebook eigene Themen. Ich lade zum Beispiel auf meine Ausstellung ein oder weise auf neue Arbeiten hin.

Facebook Screenshot
Abb1.: Es geht ganz leicht Inhalte aus anderen Internetseiten ins Facebook zu laden. Viele Webseiten haben inzwischen den blauen Facebook-Button mit dem „f“ integriert – ein Klick darauf genügt und schon ist ein Beitrag mit Bild, Titel und Einleitungstext auf der eigenen Facebook-Seite gepostet.

 

Facebook ist beliebt – aber nicht ohne Risiko

Doch bei aller Euphorie birgt Facebook auch Gefahren. Ausführlich hat darüber die „PC Welt Online“ geschrieben (http://www.pcwelt.de/ratgeber/Anzeige-Diese-Risiken-drohen-bei-Facebook-Co-1408925.html). Zum Beispiel werden die veröffentlichten Angaben eines Benutzers von Facebook nicht nur von Google ausgewertet, sondern auch von Personensuchmaschinen wie Yasni. Das heißt, unbeliebte Spam-Mails könnten sich in der persönlichen Mailbox häufen. Man sollte auch wissen, dass Facebook alle Daten aufhebt, auch wenn sie der Benutzer längst gelöscht hat. Facebook kann angeblich registrierten wie lange man online war, wann und zu welcher Zeit man sich einloggt.

Eine eigene Facebook-Seite ist schnell eingerichtet: Registrieren, Profil erstellen (persönlichen Angaben sind freiwillig!), Bild einfügen (ist ebenfalls freiwillig) – fertig! Und schon kann es losgehen mit der Suche nach Freunden und dem „Posten“ von eigenen Nachrichten.


Wichtige Regeln für die PR via Facebook

Wer Facebook professionell für seine Public Relation nutzen will, der sollte ein paar wichtige Regeln beachten:

  1. Nicht die Menge macht die Qualität. Überfordern Sie ihre Kontaktpartner nicht mit permanenten Neuigkeiten.
  2. Überlegen Sie genau, welche Informationen Sie veröffentlichen wollen, denn einmal im Netz, heißt kein Zurück mehr.
  3. Achten Sie auf Aktualität Ihres Profils und auf den Neuigkeitswert Ihrer Themen.
  4. Social Medias sind keine Blogs. Formulieren Sie ihre Beiträge kurz und knapp (bei Twitter sind sogar nur 140 Zeichen pro Eintrag möglich).
  5. Facebook & Co. sind Kommunikationsplattformen. Machen Sie sich interessant, aber klopfen Sie keine plumpen Werbesprüche. Bleiben Sie eher subtil in Ihren Werbebotschaften. Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf die eigenen Bilder und Ausstellungstermine, indem sie Fotos Ihrer Malerei auf Facebook veröffentlichen und auf Ihr eigene Homepage verlinken.


Was sollte ich auf Facebook sonst noch tun und was lieber lassen?

Tun: Eine eigene Seite einrichten mit Namensangabe und einem Profilfoto. Natürlich sollten Sie, wenn Sie die Facebook-Seite zum Marketing nutzen wollen, beim Porträtfoto, das Sie selbst zeigt,  bleiben, wobei das Foto ruhig auffallend, ungewöhnlich oder witzig sein darf, je nach Typ.
Lassen: Der Name sollte natürlich der richtige sein, aber mehr private Kontaktdaten würde ich im Facebook nicht veröffentlichen. Sie können ja auf die eigene Homepage verweisen. Machen Sie keine weiteren persönlichen Angaben zu Wohnort, Ausbildung, Arbeitgeber, Hobbies etc.

Tun: Suchen Sie nach Freunden, Kollegen, Institutionen, die Sie kennen und stellen Sie ruhig eine Kontaktanfrage.
Lassen: Kontaktieren Sie keine unbekannten Personen, die Ihnen Facebook am rechten Bildschirmrand vorschlägt.

Tun: Nehmen Sie Kontaktanfragen an, sofern Sie die Person kennen.
Lassen: Hier gilt es ebenfalls: Ablehnen, wen man nicht kennt.

Tun: Informieren Sie über ihre Aktivitäten als Künstler, etwa über ihre Ausstellungseröffnung, Ort, Datum, Zeit. Über neue Arbeiten, über Ausstellungen von Kollegen etc.
Lassen: Geben Sie nicht Ihre Meinung über Politik, Religion oder sonstige persönliche Themen preis. Wutausbrüchen, Lästern und Meckerei sollten Sie auf gar keinen Fall über Facebook freien Lauf lassen. Das kann schnell schiefgehen und zurückschlagen. Und was einmal im Netz ist, bleibt für ewig.

Tun: Veröffentlichen Sie Fotos über ihre eigene Arbeit, über ihre Produkte, über ihre Ausstellung. Sollten Sie über andere Ausstellungen Bilder veröffentlichen wollen, dann nur mit Absprache der Verantwortlichen.
Lassen: Vermeiden Sie Abbildungen von anderen Personen im Großformat (Persönlichkeitsrecht) oder von öffentlichen Einrichtungen, wie Innenräume von Museen, Bilder von Kunstgegenständen etc.

Tun: Sie können Beiträge kommentieren oder als „gefällt mir“ anklicken, aber immer mit dem Wissen, dass alles was Sie tun, öffentlich ist und einmal abgeschickt nicht mehr rückgängig zu machen ist. Sie sollten nur Links öffnen, wenn Sie die Person kennen.
Lassen: Finger weg von Werbeeinträgen auf Ihrer sogenannten Pinnwand, die über Facebook angeboten werden. Man kann nicht sicher sein, dass Hacker dahinter stecken oder Viren im Umlauf sind.


Beispiele aus dem Facebook

Fotograf und Streetartist Slinkachu:
Der Londoner Fotograf und Streetartist Slinkachu nutzt Facebook. Er zeigt regelmäßig Filmsequenzen seiner aktuellen Projekte. 11.151 Freunde hat Slinkachu (siehe Zahl links) und alsich auf seiner Seite war, unterhielten sich gerade 221 Personen über seine Kunst.
Facebook-Seite: http://www.facebook.com/?ref=home#!/pages/Slinkachu/172247876151157

Neue Pinakothek in München:
Die Neue Pinakothek in München hat zwar eine Facebook-Seite, kommuniziert aber nicht damit. Nur wenige Personen interessieren sich daher.
Facebook-Seite: http://www.facebook.com/?ref=home#!/pages/Neue-Pinakothek/152396548134080

Kulturbühne Hinterhalt im Münchner Süden:
Im Musikgeschäft ist Facebook bereits zum anerkannten PR-Instrument geworden. Nicht nur die Musiker kommunizieren ihre Konzerte, auch die Kulturbühnen machen auf ihr Programm aufmerksam. 2000 Freunde hat der Hinterhalt (siehe linke Seite).
Facebook-Seite: http://www.facebook.com/?ref=home#!/profile.php?id=100001622629806

Probieren Sie Facebook aus! Ich lade Sie auf meine Seite ein. Melden Sie sich an und kontaktieren Sie mich unter: http://www.facebook.com/?ref=home#!/profile.php?id=1756351213


Facebook laut Wikipedia-Erläuterung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Facebook

 

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  1. Der Artikel ist auf jeden Fall beachtenswert. Dennoch habe ich (evt. wg. meines Alters) Vorbehalte, mich diesen neuen Kommunikations-Foren zu öffnen. Ich werde jedoch mit Sicherheit darüber nachdenken und eine Entscheidung treffen, ob die Art der Präsentation meinen Werken zuträglich ist oder nicht. Der kunst.ag möchte ich jedenfalls meinen Dank übermitteln, dass Sie sich so intensiv um Hilfestellungen bemühen, den Bekanntheitsgrad von Künstler und Werk
    zu erhöhen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Rolf Bessell

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