Wie Künstler erfolgreich ihre Kunst verkaufen

Bekanntheit / Reputation, Kreativität, PR / Pressearbeit, Werbung

Ein echter Druntergucker: Unter Katzen – also Katzen von unten

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© Andrius Burba

Es ist eine von diesen Ideen, die Du siehst und dann denkst: Faszinierend und faszinierend simpel die Idee. Darauf hätte ich doch auch selbst kommen können:

Katzen von unten durch eine Glasplatte fotografieren.

„Ich will was zeigen, das noch keiner vorher gezeigt hat.“

Die Katzenbilder des litauischen Fotografen Andrius Burba sind auf den ersten Blick ein „Hingucker“. Aus dieser Perspektive hat so noch keiner Katzen fotografiert und wir können Katzen von einer ganz neuen Seite kennenlernen.

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© Andrius Burba

„Für alle, die mit Katzen nichts anfangen können, will Burba auch noch Hunde auf Glasplatten fotografieren. Und für die, die beide Tiere langweilig finden, soll noch ein Projekt mit Pferden folgen. Pferde auf Glasplatten? Burba verrät nur eins: „Ich will was zeigen, das noch keiner vorher gezeigt hat.“ Quelle: bento.de

Das Köder-Rezept: Ungewöhnliche Bild-Ideen locken Menschen an

Ungewöhnliche Idee, gab es so noch nicht und ein Hingucker.

Das ist der Stoff, der Künstlern zuverlässig Aufmerksamkeit beschert oder eben auch ein eigenes Buch, das von einem Verlag veröffentlicht wird:

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„Hunde unter Wasser“ von Seth Casteel hat nach dem gleichen Rezept „Tiere + neue Perspektive“ gearbeitet (s. unser Artikel „Was passiert, wenn Kunst von Können kommt und auf eine gute Idee trifft„) und wurde auf deutsch von demselben Verlag veröffentlicht.

Kunst am laufenden Band – die Vorteile, eine eigene „Kunstkategorie“ zu schaffen

Wenn Andrius Burba jetzt auch noch Hunde und Pferde von unten fotografiert, stehen seine Chancen ziemlich gut, dass aus diesen Projekten ebenfalls Bildbände entstehen, die dann wieder dankbar von den Medien besprochen und verbreitet werden. Das ist das tolle daran, wenn man seine eigene „Kunstkategorie“ erschafft: Der Künstler „besitzt“ die Grundidee quasi und kann sie beliebig auf neue Bereichen anwenden und so immer wieder etwas neues präsentieren.

In diesem Fall wäre das im wahrsten Sinne „Kunst am laufenden Band“. Wenn Andrius Burba nach den Katzen auch mit Hunden und Pferden durch ist, gibt es noch eine ganze Menge weitere Haustiere, die er fotografieren kann: Meerschweinchen, Mäuse… Zugegeben, Pferde sind spektakulärer, aber Du verstehst das Prinzip.

Seth Casteel, der die Hunde unter Wasser fotografiert hat, hat jetzt auch Welpen unter Wasser fotografiert und Katzen, die durch die Luft fliegen. Daraus werden dann Bildbände, Wandkalender und wahrscheinlich gibt es seine Fotos auch schon auf Tassen, Mousepads, T-Shirts etc.

Wer sich mit einem ungewöhnlichen Ansatz seine eigene Kunstkategorie schafft, der kann immer weitere Folgeideen produzieren. So wird es dann auch finanziell interessant.

Wer sich von einer guten Idee mit einem interessanten Ansatz inspirieren lässt, kann selbst etwas finden, dass neu und einzigartig ist.

Wie sieht es bei Dir aus?

Welche ungewöhnlichen neuen Perspektiven könntest Du in Deinem Kunstbereich entdecken und zeigen?

Wer auch immer jetzt Katzen von unten fotografiert, er war nicht der erste. Es ist der Name Andrius Burba, der von nun an mit dieser Idee verknüpft sein wird. Er hat damit eine neue Schublade im Kopf der Menschen geschaffen, die ihm gehört:

„Schublade ‚Katzen von unten?'“

„Ah ja, die gehört doch dem Fotografen aus Litauen, Burba.“

Was könnte Deine Schublade sein?

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Genauso wie der Name Georg Baselitz einen ebenso simplen wie effektiven Weg gefunden hat, seine Kunst auf den ersten Blick wiedererkennbar zu machen: Seine Werke stehen auf dem Kopf (mehr dazu hier: „Ich bewundere meine Arbeit unglaublich“ – Interviews mit Georg Baselitz).

Welche Kunstkategorie, welche „Schublade“ im Kunstmarkt könnte Deine sein?

Finde eine neue Perspektive, finde etwas, das Deine Kunstwerke unverwechselbar macht. Wenn es auch noch eine gute Idee ist, die die Menschen interessant oder spannend finden, dann machst Du Dir als Künstler viel leichter einen Namen als mit Kunst, die keine Aufmerksamkeit erregt und austauschbar ist.

Der Mensch will neues sehen und Dinge entdecken, die er noch nicht kennt.

Alles andere lockt keine Katze hinterm Ofen vor.

So sind wir Menschen nun mal gebaut.

 

Weitere Informationen:


Fotos mit freundlicher Genehmigung des riva Verlages

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