Wie Künstler erfolgreich ihre Kunst verkaufen

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Miniwelten am Wegesrand: Spuren, die zum Künstler führen

Der Britische Fotograf und Street-Artist Slinkachu braucht für seine Kunst keine renommierten Ausstellungsräume und kein Geld für teure Promotion. Er geht einfach los und setzt seine Miniaturen in Londons Innenstadt aus. „Slinky“ nennen ihn inzwischen seine Fans.

Unter dem Titel „Kleine Leute in der großen Stadt“  baut Slinkachu Miniwelten mit winzigen Plastikmenschen im Maßstab 1:87 an Häuserecken, zwischen Müll oder in Regenpfützen auf. Der Künstler stellt keine rosaroten Puppenhaus-Illusionen dar, sondern zeigt die kleinen Figuren in realistischen Lebenslagen – mal blutig, mal alltäglich, mal glücklich. Da schwimmt ein lebloser Mann im Wasser – in Wahrheit ist es nur eine Regenlache – und die Rettungskräfte sind per Schlauchboot bereits am Unfallort eingetroffen.  Eine Frau steht hilflos vor einer Plakatwand inmitten einer endlosen Steinwüste.

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Es ist nur ein gepflasterter Wegabschnitt.

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Irgendwo skatet ein Junge fröhlich auf einer weggeworfenen Orangenschale und ein Radfahrer wärmt sich in der Abendsonne auf einem Schokobonbon auf.

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Slinkachus Miniwelten sind spektakulär, weil sie unvermutet mitten im Großstadttreiben auftauchen. Wer die verschwindend kleinen Inszenierungen entdeckt, der wird ganz sicher weiter nach ihnen Ausschau halten. Mit dieser Neugierde der Menschen spielt Slinkachu und legt damit geschickt seine  Fährte aus. Nicht die Inszenierung ist das eigentliche Kunstobjekt, mit dem er sein Geld verdient. Slinkachu fotografiert seine Miniwelten im Makroformat. Es sind faszinierende Bilder, auf denen die kleinen Leute mit der Umwelt verschmelzen. Nach dem Fotoshooting lässt er die Figürchen an Ort und Stelle zurück. Was mit ihnen passiert, ist dem Künstler egal. Vielleicht spielen Kinder damit, vielleicht wundern sich Erwachsene beim Vorbeigehen, vielleicht werden sie achtlos weggeworfen. Ganz sicher aber sind sie Spuren, die zu ihm führen.

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Sein Konzept funktioniert, denn inzwischen gibt es Fans in London, die den Künstler liebevoll „Slinky“ nennen. Die Miniwelten gehören inzwischen zum Straßenalltag Londons. Die Medien berichten über den Künstler, seine Ausstellungen werden gut besucht. Die einzigartigen Fotografien schmücken Skateboards und Bildbände. Slinkachu inszeniert seine Miniwelten und durch sie auch sich selbst.

Die Miniwelten finden Sie auf der offiziellen Homepage von Slinkachu (und mittlereile auch in seinem ersten Buch „Little People in the City: The Street Art of Slinkachu“ bei Amazon):

http://www.slinkachu.com

(Fotos mit freundlicher Genehmigung des Künstlers. Photographs by the courtesy of the artist Slinkachu himself.)

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