Wie Künstler erfolgreich ihre Kunst verkaufen

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Wie fand Picasso seine ersten Galeristen?

Pablo Picasso

Zur Zeit beschäftige ich mich etwas intensiver mit dem Leben von Pablo Picasso und bin dabei gerade auf eine verblüffende Geschichte gestoßen. In diesem kleinen Artikel möchte ich Ihnen erzählen, was Picasso getan hat, um Anfang 1909 in Paris die großen Kunsthändler und Galeristen stärker für sich zu gewinnen.

Wie erregt man als junger, noch unbekannter Maler die Aufmerksamkeit eines Galeristen?

Picasso hatte eine ebenso simple wie raffinierte Idee:
Er erstellte sich eine Liste der führenden Kandidaten in Paris und malte sie. Alle.

Soweit ich es verstanden habe, hat er die Porträts den Kunsthändlern natürlich geschenkt. Alles andere würde auch wenig Sinn machen. Picasso wandte damit die Taktik der kostenlosen „Kostprobe“ in Verbindung mit leichter Schmeichelei an. Wer wird nicht gern von einem Meister porträtiert? Ein Meister im Umgang mit dem Pinsel war Picasso unbestritten schon damals. Nur fehlte ihm noch ein großer, etablierter Kunsthändler, der sich intensiv um ihn kümmerte. Mit diesem geschickten Vorgehen zeigte Picasso, dass er sich schon als junger Mann und noch ziemlich unbekannter Künstler sehr schnell die Kunst der Selbstvermarktung aneignete.

Einer der porträtierten Kunsthändler war Ambroise Vollard, die Pariser Kunsthändler-Legende, der heute als Patron der Avant-Garde des 20. Jahrhunderts von Cézanne über Gauguin bis Picasso gilt. Später hat Picasso die raffinierten Vekaufstaktiken, die er sich bei Vollard abgeguckt hatte, für sich selbst genutzt, um seine Bekanntheit und vor allem seinen Reichtum zu mehren. Als reichster Künstler der Welt vererbte Picasso schließlich ein geschätztes Vermögen von 300 Millionen Euro.

Jeder Künstler, der sich wirklich professionell vermarkten will, kann offensichtlich eine ganze Menge von Picassos Marketingverstand lernen.

Foto von 1962 gemeinfrei s. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pablo_picasso_1.jpg?uselang=de
Quelle: http://www.magicasruinas.com.ar/revistero/internacional/pintura-pablo-picasso.htm

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  1. Die Zeiten damals waren ohne Internet und TV etc.etc. etwas anders. Und auch heute wird mit Picasso – der nun mal sehr berühmt ist – mehr Umsatz gemacht als mit einem der jungen Künstler, die den Durchbruch erst anstreben. Aber alle Achtung, ich versuche da etwas nachzueifern. Der Trick/Tipp mit den kostenlosen Porträts ist schon sehr gut! Man kann 100 malen, einer trifft ins Schwarze, Bingo!

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